Birsfelder Natur­werte werden neu erfasst

02. Mai 2024

In den nächsten Wochen werden Sie im gesamten Gemeindegebiet vielleicht immer mal wieder auf eine Feldbiologin aufmerksam werden, die Grünflächen, Bäume und Hecken begutachtet, vorkommende Pflanzen- und Tierarten erfasst und sich eifrig Notizen macht.

Sie ist Mitarbeiterin eines Umweltbüros, das von der Gemeinde Birsfelden in diesem Jahr beauftragt wurde, das Naturinventar von 2016 zu aktualisieren und erstmals ein ökologisches Vernetzungskonzept zu erstellen.

Ein Naturinventar kann als ein Katalog aller Flächen und Objekte einer Gemeinde betrachtet werden, die ökologisch wertvolle Lebensräume für die einheimische Flora und Fauna bieten und daher wichtig für deren Erhaltung sind.

Da sich auch die Natur in ständiger Entwicklung befindet und besonders im Siedlungsgebiet einem hohen Druck durch Bauprojekte, Verkehr, Erholungsnutzung und Hitzeentwicklung im Zusammenhang mit dem Klimawandel ausgesetzt ist, ist es wichtig, den Zustand der Naturwerte einer Gemeinde regelmässig zu erheben.

Ein modernes Naturinventar enthält immer auch Vorschläge für notwendige Erhaltungs- und Pflegemassnahmen sowie gegebenenfalls Eingriffe zur ökologischen Aufwertung. Ausserdem ist es eine kantonal vorgeschriebene Grundlage für eine Zonenplanrevision, die in Birsfelden in den nächsten Jahren umgesetzt werden muss.

Es geht der Gemeinde Birsfelden jedoch nicht nur um eine Erfassung der Naturwerte, sondern darum die Daten des aktualisierten Naturinventars anschliessend auch für die aktive Biodiversitätsförderung zu nutzen.

Heute weiss man, dass man Natur langfristig nicht erhalten kann, wenn sie ihr Dasein auf isolierten Flächen fristen muss. Von dort können sich Pflanzen und Tiere nämlich oft nicht zu anderen geeigneten Lebensräumen in der Umgebung verbreiten. Innerhalb einer Art braucht es aber einen Austausch von Erbinformation bei der Fortpflanzung, damit Inzuchterscheinungen vermieden werden und die Art durch genetische Unterschiede zwischen den Individuen anpassungsfähig an Umweltveränderungen bleibt.

Deshalb ist die Einrichtung einer sogenannten ökologischen Infrastruktur im Siedlungsgebiet, wo naturnahe Lebensräume häufig durch versiegelte Flächen voneinander abgeschnitten sind, besonders wichtig.

Was ist eine ökologische Infrastruktur?
Unter einer ökologischen Infrastruktur versteht man ein Netzwerk von Flächen, die für die Biodiversität wichtig sind. Sie besteht aus Kern- und Vernetzungsgebieten. Letztere ergänzen die Kerngebiete mit zusätzlichen geeigneten Lebensräumen. Im Siedlungsgebiet können dies zum Beispiel ökologisch aufgewertete Grünflächen, zusätzlich gepflanzte Bäume und Sträucher, mit einheimischen, standorttypischen Kräutern und Stauden bepflanzte Rabatten, entsiegelte Parkflächen mit Rasengittersteinen und Fugenvegetation oder auf Biodiversitätsförderung ausgerichtete Schwammstadt-Massnahmen sein.


Um unseren Wildpflanzen und -tieren bessere Möglichkeiten zu bieten, sich durch das Siedlungsgebiet von Birsfelden von einem geeigneten Kernlebensraum zum nächsten zu verbreiten, hat das Umweltbüro, das unser Naturinventar aktualisiert, daher noch einen weiteren Auftrag erhalten.

Erstmals lässt die Gemeinde Birsfelden ein ökologisches Vernetzungskonzept erstellen. Die Feldbiologin wird dazu Flächen in sogenannten Vernetzungsachsen ermitteln, auf denen durch lebensraumtypische Gestaltung sogenannte Trittsteinbiotope geschaffen werden können. Diese bieten den Lebewesen dann Nahrung, Schutz vor Störungen, Sicherheit und je nach Art sogar Fortpflanzungsmöglichkeiten auf dem Weg zum nächsten grösseren geeigneten Lebensraum.

Birsfelden hat sich die Biodiversitätsförderung und die Erhaltung der Naturwerte auf Gemeindegebiet mit dem Leitbild Natur zum Ziel gesetzt.


Gemeindeverwaltung Birsfelden
Abteilung Stadtentwicklung & Natur

Im Naturinventar Birsfelden 2016 erfasste wertvolle Naturobjekte, deren Zustand im Rahmen der gegenwärtigen Aktualisierungsarbeiten überprüft wird.

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